Die gute Nachricht vorweg: Hunde mittlerer Größe ohne extreme Rassemerkmale - so auch der Lagotto Romagnolo - sind insgesamt wesentlich gesünder als die Menschen!
Früher wurden Rassehunde durch rigorose Selektion rassetypisch und leistungsfähig gehalten: Welpen, aber auch Rassevertreter unterschiedlichsten Alters wurden gnadenlos getötet, wenn sie gesundheitliche oder altersbedingte Schwächen zeigten. Aber auch jene, die nicht die Arbeitsleistung brachten, die ihr Eigentümer von ihnen erwartete, überlebten nicht.
Das Gute an dieser heute als barbarisch betrachteten Praxis war: diese Hunde kamen nicht zur Fortpflanzung, diese Schwächen wurden in der Zucht nicht weitergetragen. Heute, da unsere ethischen Normen und die Rechtslage solches Handeln verbieten, müssen die Züchter durch Zuchtwahl, die Wahl der richtigen Zuchtpartner, die Rasse gesund und rassetypisch erhalten.
Wie manche menschlichen Familien auch haben alle rund 350 anerkannte Hunderassen jeweils gesundheitliche Schwächen oder gar erblich bedingte Erkrankungen, die Züchter mit allen Kräften und mit vielen Kosten zu vermeiden trachten.
Laut Rassestandard: "Der Lagotto ist gehorsam, genügsam, aufgeweckt, liebenswürdig, seinem Herren treu ergeben und leicht auszubilden. Er ist zudem ein ausgezeichneter Begleit- und
Wachhund."
Dem ist nichts hinzuzufügen, Hunde, die diesem Verhaltensmuster nicht entsprechen,sollten von der Zucht fernzuhalten werden.
tritt bei Welpen erstmals auf, verliert sich häufig bis zum Abgabealter, äußert sich in Zittern oder unkoordinierter Bewegung.
Die Zuchttiere werden vor Zuchtverwendung auf die Anlagen getestet, Hunde mit dieser Anlage dürfen nicht miteinander verpaart werden. So ist zu hoffen, dass diese Erkrankung allmählich aus der Rasse
zurückgedrängt wird.
tritt bei erwachsenen Hunden auf, ist nicht heilbar, Erscheinungen sind mit Medikation abzumildern, Verschlechterungen sind jedoch nicht aufzuhalten. Verläuft in der Regel tödlich. Erste Anzeichen
wie bei der juvenilen Epilepsie, verliert sich jedoch nicht. Auch hier:
Zuchttiere werden vor Zuchtverwendung auf die Anlagen getestet, Hunde mit dieser Anlage dürfen nicht miteinander verpaart werden. So ist zu hoffen, dass diese Erkrankung allmählich aus der Rasse
zurückgedrängt wird.
Es gibt mehrere erbliche Augenerkrankungen von unterschiedlichem Leidenscharakter, auf die Zuchttiere vor der Zuchtverwendung, aber auch vor weitere Zuchtverwendung immer wieder untersucht werden.
Erkrankungen reichen von zusätzlichen Wimpernreihen, die irritieren, bis zu Erkrankungen der Netzhaut oder des Glaskörpers des Auges. Manche sind operabel, andere nicht.
Befallene Hunde haben Zuchteinschränkungen.
Diese erbliche Erkrankung, die bei vielen Rassen auftritt, wird schon seit vielen Jahren beim Lagotto Romagnolo bekämpft. Hier ist das Hüftgelenk so fehlgebildet, dass der kugelige Oberschenkelkopf
und die Hüftgelenkspfanne, in der er sich bewegt, mehr oder weniger nicht zusammenpassen.
Zuchttiere werden vor Zuchtverwendung auf HD röntgenologisch untersucht und von Spezialisten begutachtet, Hunde mit dieser Anlage jenseits einer bestimmten Ausprägung dürfen nicht miteinander
verpaart werden. So ist zu hoffen, dass diese Erkrankung allmählich aus der Rasse zurückgedrängt wird.
Ähnlich der vorbeschriebenen HD sind die Ellbogengelenke einseitig oder beidseits nicht so ausgeformt, dass der Lagotto Romagnolo sich lebenslang schmerzfrei bewegen kann. Die Erkrankung ist beim
Lagotto Romagnolo selten.
Die Untersuchung hierauf ist noch nicht Pflicht.
Hier läuft die Kniescheibe nicht zuverlässig zwischen den zugehörigen Gelenkkämmen des Kniegelenks, sondern springt mitunter seitlich heraus.
Die Untersuchung wird meist anlässlich der obligatorischen Augenuntersuchung mit durchgeführt, diese Erkrankung ist beim Lagotto Romagnolo selten.
In einzelnen Zuchtlinien hat sich, vermutlich durch Einkreuzungen anderer Rassen vor vielen Jahrzehnten, ein Gen festgesetzt, das einzelne Welpen in denselben Würfen mit lang- bzw. lockenhaarigen
Würfen vornehmlich am Kopf und an den Läufen mit kurzem Haar zur Welt kommen lässt.
Die Anlagen der Zuchttiere werden auf diese Anlage getestet, die Kurzhaarigkeit ist durch Zuchtwahl inzwischen dramatisch zurückgegangen.
Das typische Bild der Rasse Lagotto Romagnolo ist die eines Hundes, der über der unglaublich dichten, nicht geraden Unterwolle mit einem dichten und festen Deckhaar bedeckt ist, das überall auf dem Körper geschlossene Ringlocken bildet. Die Anlage zur Lockenbildung ist erblich, die Locken werden durch die Form der Austrittsöffnung des einzelnen Haars bestimmt. Leider ist nicht allen Züchtern bewusst, wie sehr das Erscheinungsbild sich vom Idealbild dieser Wasserhunde-Rasse entfernt, wenn mäßige oder keine Locken vorhanden sind.
|